Beikosteinführung

Beikosteinführung: Ein spannender Schritt für Baby und Eltern

Die Beikosteinführung ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Babys. Ab etwa dem 5. bis 7. Monat ist es bereit, neben Muttermilch oder Säuglingsnahrung erste feste Nahrung zu probieren. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Und wie geht man am besten vor?

Zeichen der Beikostreife:

  • Drehen und Halten des Kopfes: Das Baby kann seinen Kopf gut kontrollieren und in sitzender Position stabil halten.
  • Zungenstreckreflex lässt nach: Der Reflex, mit dem das Baby Nahrung aus dem Mund stößt, ist schwächer geworden.
  • Interesse an Essen: Das Baby beobachtet beim Essen genau und zeigt Interesse an den Speisen.
  • Gewichtszunahme: Das Baby hat seit einigen Wochen kontinuierlich an Gewicht zugenommen.

Beikoststart: Schritt für Schritt

Der erste Brei:

Der Beikoststart erfolgt meist mittags mit einem Gemüsebrei. Karotte, Pastinake oder Kürbis eignen sich gut als erste Gemüsesorten. Kartoffeln und Fleisch ergänzen den Brei und liefern wichtige Nährstoffe.

Beginnen Sie mit kleinen Mengen (z.B. 2-3 Löffelchen) und steigern Sie die Menge nach und nach. Beobachten Sie Ihr Baby genau und lassen Sie es selbst bestimmen, wie viel es essen möchte. Achten Sie auf eine altersgerechte Zubereitung und pürieren Sie den Brei anfangs fein.

Nach und nach können weitere Lebensmittel wie Obst, Getreide und Hülsenfrüchte in den Speiseplan integriert werden. Ab dem 10. Monat können auch kleine Fingerfood-Stückchen angeboten werden.

Brei oder Fingerfood? Die freie Wahl bei der Beikost

Welche Beikostform für Ihr Baby die richtige ist, liegt ganz bei Ihnen! Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung. In seinem Buch „Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unser Kinder prägt“ beleuchtet Herbert Renz-Polster die Beikostpraktiken in verschiedenen Kulturen.

In Deutschland ist Brei aus Kartoffeln oder Karotten üblich, in Frankreich hingegen schwört man auf Artischocken und in Spanien auf Apfelmus. In Italien gibt es süßen Milchbrei, während in Amerika Reisflocken („cereals“) auf dem Speiseplan stehen. In Asien werden Reis und Fisch direkt als erste Beikost angeboten.

Es gibt also kein „Richtig“ oder „Falsch“ bei der Beikost! Lassen Sie sich von den Erfahrungen anderer Kulturen inspirieren und finden Sie heraus, was am besten zu Ihrem Baby und Ihrer Familie passt.

Zusätzliche Informationen:

  • Im Gegensatz zur Breikost, bei der das Baby mit einem Löffel gefüttert wird, kann es bei der fingerfood-Methode selbstständig kleine, weiche Lebensmittelstücke greifen und essen.
  • Die fingerfood-Methode kann die motorische Entwicklung und die Selbstständigkeit des Babys fördern.
  • Es ist jedoch wichtig, auf mögliche Erstickungsgefahren zu achten und das Baby beim Essen genau zu beaufsichtigen.

Wichtig:

  • Stillen oder Flasche weiterhin anbieten: Beikost ersetzt nicht die Muttermilch oder Säuglingsnahrung, sondern ergänzt diese. Das Baby muss sich nicht satt essen, sondern soll sich spielerisch mit der Nahrung auseinander setzen dürfen.
  • Keine Kuhmilch vor dem ersten Geburtstag: Kuhmilch ist für Babys unter einem Jahr nicht geeignet. Andere Milchprodukte, wie Quark oder Früchtejoghurt als Zwischenmahlzeit oder Dessert, sollten im ersten Lebensjahr ebenfalls noch nicht gefüttert werden.
  • Keine rohen Eier oder Salami im 1. Jahr: Rohe tierische Lebensmittel können mit Bakterien belastet sein und schwere Krankheiten auslösen.
  • Kein Honig oder Ahornsirup: Diese können bestimmte Bakterien und Sporen enthalten, welche zu Säuglingsbotulismus, einer sehr seltenen, aber unter Umständen lebensbedrohliche Erkrankung führen können.
  • Geduld und keine Angst vor Chaos: Die Beikosteinführung kann eine klebrige Angelegenheit sein. Lassen Sie Ihrem Baby Zeit und Spaß am Entdecken der neuen Speisen.
  • Im Zweifelsfall den Kinderarzt fragen: Bei Fragen oder Unsicherheiten rund um die Beikost kann der Kinderarzt immer weiterhelfen.

Tipps und Tricks:

  • Selbst kochen oder Gläschen kaufen: Beides ist möglich. Achten Sie beim Kauf von Gläschen auf Bio-Qualität und ohne Zuckerzusatz. Und ja, es darf auch mal einfach sein.
  • Löffel oder Fingerfood: Babys lernen unterschiedlich schnell. Lassen Sie Ihr Baby selbst entscheiden, ob es lieber mit dem Löffel oder den Fingern essen möchte.
  • Abwechslung und Spaß: Bieten Sie Ihrem Baby verschiedene Lebensmittel an und probieren Sie neue Rezepte aus.

Die Beikosteinführung ist eine spannende Zeit für Baby und Eltern. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Lassen Sie sich nicht stressen und haben Sie Spaß beim Entdecken neuer Geschmacksrichtungen!

Wichtiger Hinweis: Die bereitgestellten Tipps sollen als Anregung dienen und sind nicht als allgemeingültige Anleitung zu verstehen. Jedes Kind entwickelt sich individuell und benötigt eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Begleitung. Sollten Sie sich unsicher sein oder das Gefühl haben, dass Sie oder Ihr Kind zusätzliche Unterstützung benötigen, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Ich helfe Ihnen gerne weiter.

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